Ein
kleiner persönlicher Bericht zur Tanzreise
nach Side / Türkei im April 2002
Schon
vor drei Jahren fragte mich Dagmar Rummel, als Reiseveranstalterin von
Tanz-Reisen, ob ich Lust hätte eine Tanzreise in die Türkei
anzubieten.
Damals
sagte ich ihr, dass ich das Angebot gerne zu einem späteren Zeitpunkt
annehmen wolle, da ich gerne noch ein weiteres Kind haben möchte und
auch noch ein Hausbau im Raum steht.
Tja, inzwischen habe ich das zweite Kind geboren und auch unser eigenes Häuschen
mit Tanzstudio war schon eingeweiht und so meldete ich mich bei
Tara-Travel, Dagmar Rummel und bot meine Zusammenarbeit an.
Wir
verstanden uns auf Anhieb prima und so klappte auch die Planung und
die Zusammenarbeit im Vorfeld hervorragend.
Am
20.04. ging es dann endlich los. Zusätzlich bepackt mir vielen CDs,
Trainingskleidern und einem Auftrittskostüm flogen wir mit Onur-Air
nach Antalya.
Da wir
erst spät nachts ankamen fiel ich sofort todmüde ins Bett.
Unser
Domizil in Side war das Hotel „Cennet“. Ein sehr schönes Hotel,
direkt am feinen Sandstrand gelegen.
Da ich
mit meinem Mann und zwei Kindern anreiste hatten wir das Glück ein
Familienappartment zugeteilt zu bekommen. Mit zwei Zimmern, Küche,
Bad, Esszimmer, Wohnzimmer und zwei Balkonen war hier mehr Platz für
uns als nötig gewesen wäre ;-)
Am
Sonntag morgen genossen wir dann das erste mal unser Frühstück in
Buffetform. Um 10 Uhr war ein Begrüßungstreff mit allen
Teilnehmerinnen und auch mit der Reiseveranstalterin Dagmar Rummel
angesetzt. Dagmar ist bereits seit elf Jahren Reiseveranstalterin und
ihre nette Art erreichte uns sofort. Sie erklärte uns alles wichtige
zum Hotel und bot auch verschiedene Ausflugsmöglichkeiten an.
Gleich
nach dem Treff ging es dann zum Bauchtanztraining. Von insgesamt 14
Frauen hatten elf Frauen den Tanzkurs gebucht. Wir beschnupperten uns
erst mal gegenseitig, stellten uns vor und waren sofort auf einer
Wellenlinie. Das Tanzniveau reichte von 2,5 Monaten Unterricht unseres
Küken Angelika bis hin zu einer Tanzerfahrung von 5 Jahren von
Barbara.
Somit war es für mich als Unterrichtende nicht unbedingt einfach
einen gemeinsamen Nenner zu finden. Am ersten Tag hatte ich den „Chiftetelli-Rhythmus“
auf dem Plan stehen. Da dieser Rhythmus relativ schnell zu begreifen
ist hatten auch die Anfänger ihren Spaß am Training. Nach einer
kurzen Pause gingen wir dann an die Choreographie, die ich vorbereitet
hatte: ein klassischen Tanzstück von etwa 5 Minuten.
Ziemlich
kaputt verließen meine Schülerinnen dann nach mehr als 2,5 Stunden
den Trainingsraum. Dagmar hatte für nachmittags einen Einkaufsbummel
nach Side auf dem Plan stehen. Die meisten Frauen schlossen sich ihr
an, ich bevorzugte allerdings eine Liege am Strand. Das Wetter war schön
warm, nicht heiß und durch den Wind gut auszuhalten.
meine
beiden Süßen bei Ihrer Lieblingsgeschäftigung
Nach dem
Abendessen (Salatbuffett, warme Vorspeise, Wahlgericht aus zwei Möglichkeiten,
Dessertbuffet) ging ich mit meiner Familie am Strand entlang zu Fuß
etwa 15 Minuten nach Side. Die Kleinstadt ist besiedelt von Geschäften
aller Art und die Händler locken mit schlauen Sprüchen, Tee und
sonstigen Getränken. Wir wollten uns aber erst einen Überblick über
das Angebot verschaffen. Bauchtanzmäßig gab es hier in erster Linie
Hüfttücher zu erstehen. An Kostümen gab es die „typischen Türkei-Kostüme“:
BH und Gürtel mit großen Pailletten und einigen andersfarbigen
Perlen verziert. Diese Sets, teils mit sehr luftigem Tücherrock, gibt
es für ca. 130 Euro in allen Farben und alles Größen. Da erfasste
mich der Kaufrausch dann doch nicht und mit vollem Geldbeutel fuhren
wir mit dem Taxi ins Hotel zurück. An der Hotelbar hatten sich einige
Kursteilnehmerinnen versammelt und mit ihnen ließen wir den Abend bei
einem Cocktail ausklingen.
Im
Reisepreis war auch tägliches Yogatraining mit Dagmar enthalten, so
dass meine Schülerinnen am nächsten Morgen schon etwas geschafft in
meinen Unterricht kamen. Shimmy-Training stand auf dem Plan und alle
waren froh, dass der Unterrichtsraum kühl war. Von den fünf Minuten
der Choreographie wurden heute die ersten 50 Sekunden erarbeitet und
manche Schülerin hegte schon Zweifel, ob wir damit bis zum Showabend
fertig werden würden.
Deshalb
wiederholten wir am Dienstag dann auch die Shimmies und widmeten uns
verstärkt der Choreographie. Die Teilnehmerinnen kamen aus München,
Dortmund, Stuttgart und auch vier Schülerinnen meines Tanzstudios
Orientalia waren dabei. Meine Schülerinnen, die ja meinen
Unterrichtsstil kennen, hatten natürlich einen gewissen Vorteil. Die
„fremden“ Schülerinnen mussten sich erst mal an die Power gewöhnen
und schon bald wurde der Ruf nach zwei kurzen Pausen laut.
Am
vierten Tag schraubte ich das Tempo etwas herunter und das Thema „Hände
+ Arme“ wurde erarbeitet. Schon in den Vortagen hatte ich bei
einigen Teilnehmerinnen große Mängel in Hand- und Armhaltung
entdeckt und so wurde dieses Thema von den Frauen auch besonders
dankbar angenommen. Und zur großen Erleichterung aller
vollendeten wir heute auch die Choreographie.
Nachmittags
fuhren wir dann alle zusammen unter der Reiseleitung von Dagmar mit
dem Minibus nach Alanya. Ein kurzer Halt an einer ehemaligen
Karawanseray zählte zum kulturellen Programm. In Alanya angekommen,
stürmten wir gemeinsam ein uns empfohlenes Bauchtanzgeschäft. Im
Keller gab es dann auch Auswahl zwischen ca. 50 Kostümen und jeder
Menge Hüfttücher. Vom Design her hoben sich die Kostüme vom
Standart ab – und leider auch vom Preis. Der aufdringliche Verkäufer,
der meinte immer selbst Hand anlegen zu müssen, veranlasste mich dann
dazu meinen Mann als Aufpasser auch in das Geschäft zu holen. Als
dann kurz später in dem Keller das Licht ausfiel waren wir alle sehr
froh Christian dabei zu haben. Völlig entnervt über soviel
Unverfrorenheit verließ ich das Geschäft ohne etwas gekauft zu
haben, obwohl mich ein pinkes Kostüm interessiert hatte.
Der
Mensch lebt nicht nur von Liebe (und Bauchtanz) allein! Wir gönnten
uns einen Putendöner in einem Restaurant und meine Laune wurde wieder
besser. Ich liebe Döner aus Putenfleisch und finde, dass er in der Türkei
viel besser schmeckt als in Deutschland. Nach der Stärkung ging es
weiter durch die Geschäfte. Viele Geschäfte hatten Bauchtanzkostüme
im Schaufenster und auf Nachfrage nach mehr Modellen wurde man meist
über eine enge Treppe ins 1. OG geführt, wo sich teilweise wahre
Schatzhöhlen befanden. Mit einem Händler kam ich länger ins Gespräch
und er erzählte, dass viele professionelle türkische Tänzerinnen
seit einiger Zeit bauchbedeckte Kleider tragen. Somit waren in einigen
Geschäften auch etliche durchgehende Kleider im Angebot. Die Kostüme
im allgemeinen waren gut verarbeitet, aber leider alle ziemlich ähnlich.
Straß oder ausgefallene Stickereien findet man so gut wie gar nicht.
Aber für Anfänger, die nicht so viel Geld ausgeben wollen, ist es
eine gute Grundausrüstung und so kauften auch meine Schülerinnen
teilweise ein Komplett-Kostüm. Mein Tipp: unbedingt in den Geschäften
nach ausgefallener Ware fragen, die teilweise in Kisten oder unterm
dem Tisch gelagert, nur auf Anfrage gezeigt wird.
Nach 3
Stunden Non-Stop-Shopping ging es mit dem Mini-Bus in 50 Minuten Fahrt
wieder ins Hotel zurück.
Abends
war „Türkische Nacht“ angesagt und das Essen im Hotel beinhaltete
die göttlichen türkischen Vorspeisen wie Cacik, Humus, gefüllte
Weinblätter,... so dass mancher heute auf die Hauptspeise
verzichtete.
Zu jeder
türkischen Nacht gehört auch die obligatorische Bauchtanzshow, die
im Nachbarhotel „Acanthus“ stattfand. Unsere Gruppe fand sich
rechtzeitig ein und reservierte die komplette erste Reihe. Ganz
neugierig erwarteten wir dann die Darbietungen.
Arabische
Musik erklang und eine sehr junge Tänzerin in einem schwarzen Kostüm
(enger Rock, schlichter Stoff-BH; zwei lange Armstulpen, bestickt mit
sehr wenig Bogenfransen) kam mit Schleier herein. Sie tanzte anmutig
und wenn es auch nicht besonders abwechslungsreich war, so waren wir
doch froh, dass sie nicht ordinär tanzte, wie viele von uns es schon
andernorts gesehen hatten. Danach kam ein junger Mann ebenfalls
verschleiert herein bevor er seine Show präsentierte. (Da nur zwei
Wochen zuvor Said el Amir auf meiner eigenen Gala-Show tanzte, hatte
der junge Mann es zugegebenermaßen natürlich schwer). Der Tänzer
zeigte sein Kunst, die hauptsächlich aus sehr schnellen Hüftbewegungen
bestand. Meine Schülerinnen waren aber ganz beeindruckt, obwohl auch
ihnen der zu statische Oberkörper des Mannes auffiel. Gemeinsam mit
der Tänzerinnen vom Anfangspart zeigte der dann anschließend einen
Schleiertanz. Etwas einfallslos das Entree verschleiert (drei
Darbietungen und alle fingen verschleiert an), aber der Schleiertanz
im Duett war schön anzusehen, zumal auch eine Choreographie dem
ganzen zugrunde lag und nicht nur planlos darauf losgewirbelt wurde.
Der junge Mann und die junge Frau kamen dann mit Fackeln herein,
liefen damit fünf mal im Kreis und machten so auf die Haupttänzerin
aufmerksam. Eine nicht mehr ganz junge Tänzerin aus dem Iran war die
engagierte Haupttänzerin diesen Abend. Sie kam im roten Kleid
(bauchbedeckt! Sollte der Händler von heute Mittag tatsächlich recht
haben?) mit aufwändiger silberner Bestickung und goldenen (!)
Schuhen.Ihr ungewöhnlicher Eröffnungstanz bestand darin, dass sie fünf
Minuten Shimmies machte und sich dabei des öfteren um 90 Grad drehte.
Mit geschlossenen Augen wackelte sie mit dem Kopf und wollte somit
wohl Ausdruck demonstrieren, was aber leider nicht so gut rüberkam.
Mein Mann meinte, ich solle nicht so hart urteilen, denn was wir
bisher aus anderen Türkei-Urlauben kannte, war unter allem Niveau.
Nach dem
ausgedehnten Shimmypart zeigte sie dann auch eine größere Bannbreite
ihres Könnens. Immer noch mit halb geschlossenen Augen (zwei Schülerinnen
meinten tatsächlich sie wäre blind!) tanzte sie sehr arabisch und
zeigte auch einen Stocktanz. Dabei verblüffte sie durch
superschnelles Drehen des Stockes.
Der Clou
kam dann aber beim Trommelsolo. Tags zuvor hatte uns Dagmar schon von
einer Tänzerin mit Gesichtsshimmy erzählt und in uns unglaubliches
Staunen hervorgerufen. Ja, und nun wurden wir live Zeuge der ungewöhnlichsten
Trommelsoloumsetzung, die ich je gesehen hatte. Als erstes
„tanzte“ die Iranerin die Akzente mit dem Unterkiefer. Das sah in
etwas so aus, dass sie beim „Dum“ den Unterkiefer zur rechten
Seite schob und beim „Tak“ zur linken. Einige von uns, ich
eingeschlossen, saßen mit offenen Mund da und warteten nur darauf,
dass sie sich den Kiefer ausrenkt. Die Steigerung der ungewöhnlichen
Akzente lag dann darin, dass sie die rechte Wange hoch und runter zog
und auch hier die „Dums“ und „Taks“ der Musik interpretierte.
Sie machte das alles sehr charmant, shakerte damit auch mit dem
Publikum und lies uns schließlich mit einer Mischung aus Begeisterung
und Entsetzten zurück. Schnell waren wir uns einig, dass dies die
interessanteste Umsetzung eines Rhythmus war. Aber wir waren uns
ebenfalls einig, dass keine von uns je diese Gags „nachtanzen“ würde,
denn irgendwie sieht man damit doch ziemlich bescheuert aus ;-)
Nach dem
die Haupttänzerin sich verabschiedetet hatte war es an den beiden
„Vortänzern“ das Animationsprogramm durchzuziehen. Die Tänzerin
schnappte sich immer wieder einen Herren und zeigte ihm verschiedene
Tanzbewegungen und der Tänzer holte sich weibliche Zuschauer auf die
Tanzfläche um sie vorzuführen. Auf Deuten des Managers der
Tanzgruppe (er hatte vor der Show mit Schülerinnen von mir
geplaudert) hin forderte der junge Mann dann mich zum tanzen auf. Ich
tanzte mit ihm, machte ihm brav alle Bewegungen nach. Nachdem er meine
Kenntnisse bemerkt hatte (der jungen Tänzerinnen war inzwischen das
Gesicht abgestürzt ;-o )
schlang er mir einen Schleier um
die Hüften und forderte mich noch mehr heraus.
Das ich
seinen Bewegungen problemlos folgen konnte war ihm wohl nicht ganz
geheuer. Ich beschloss den Spies umzudrehen und übernahm nun
meinerseits die „Führerrolle“ und mit den „türkischen
Schlangenfingern“ fand ich dann auch eine Bewegung die er nicht
konnte und hatte die Lacher auf meiner Seite.
Insgesamt
hatte wir einen vergnüglichen Abend. Die Show ging fast eine Stunde,
war wirklich gut, und für das was man sonst bei türkischen Abenden
gezeigt bekommt wohltuend ästhetisch und sehr arabisch angehaucht.
Nach
einer gemeinsamen Diskussion über das Gesehene verzogen wir uns dann
auf unserer Zimmer.
Und
schon war es Donnerstag und der letzte Unterrichtstag stand auf dem
Programm. Auf speziellen Wunsch der Teilnehmerinnen befassten wir uns
mit dem Thema „Ausdruck und Mimik“ und mit Spielchen wurde der
Unterricht sehr locker und doch interessant und anregend. Nochmals
wurde eine Stunde lang die Choreographie „durchgekaut“ und alles
wiederholt, was in den fünf Tagen an Bauchtanzunterricht geboten
wurde. Schade, dachte ich, jetzt ist der Unterricht schon vorbei, denn
ich hätte noch soviel zu erzählen gehabt und es hatte mir immer Spaß
gemacht zu lehren, denn die Frauen waren sehr aufmerksam und
lernwillig.
Aber
andererseits schlief es sich nun auch gut am Strand auf der Liege ;-)
Am Abend
ging ich mit Mann und Kinder wieder am Strand entlang nach Side. Wir
wollten noch ein wenig einkaufen und uns einen schönen Abend außerhalb
des Hotels machen. In Side kann man in erster Linie Bekleidung kaufen.
Lederjacken, und -taschen, Kopien von Pullis, T-Shirts und auch Hosen
sämtlicher Designer sind günstig zu erstehen und auch die türkischen
Schmuckgeschäfte haben eine riesige Auswahl vorzuweisen. Ich erstand
also fünf Hüfttücher (eines für mich und die restlichen für ein
paar Frauen meines Anfängerkurses daheim) und freute mich über den
heruntergefeilschten Preis. Fast jedes Bekleidungsgeschäft in Side
hat Hüfttücher im Angebot, von der Machart und Qualität sind sie
sehr ähnlich, aber man sollte unbedingt Preise vergleichen. Ich bekam
die gleichen Tücher auch in einem anderen Geschäft angeboten für
fast den doppelten Preis und der Verkäufer dort war nicht bereit mir
preislich entgegen zu kommen. Also unbedingt Preise vergleichen,
feilschen, nicht anmerken lassen wenn man etwas unbedingt haben will
und ggf. durch eine größere Mengenabnahme einen besseren Preis
erzielen.
Am nächsten
Tag war eigentlich kein regulärer Unterricht mehr, aber da wir uns
bereit erklärt hatten, mit unseren Tänzen die Abendshow zu
gestalten, setzte ich eine Generalprobe an. Wir tanzten in der
Hotelhalle des Nachbarhotel „Acanthus“ und erregten schon ziemlich
viel Aufsehen bei den Gästen, die an uns vorbei zum Strand
marschierten. Aber die Generalprobe klappte ganz gut und da der
Animateur ein nettes Werbeplakat für unsere Show vorbereitet hatte
(Text: *Ayascha* und die Orientalischen Sterne aus Deutschland zeigen
Ihnen eine Bauchtanzshow) gingen wir zuversichtlich an den Strand um
letzte Sonnenstrahlen zu tanken.
Vor dem
Abendessen hatte ich einen Termin mit dem Hotelfotografen, weil ich
schöne Bilder von mir wollte mit Strand und Wasser im Hintergrund.
Durchgestylt ging ich also zum vereinbarten Treffpunkt und alle
Passanten guckten mich an als hätte ich drei Köpfe.
Am
Strand war dann sogar ein kleiner Menschenauflauf und ich kam mir
schon etwas belämmert vor. Im Kostüm zu tanzen und in geschlossenem
Raum zu posen ist ja gut und schön – aber so in der Öffentlichkeit?
Schnell
aufs Zimmer, sich wieder in die normale Touristin und Mutter zweier
Kinder verwandeln und zum Abendessen. Ein bisschen Wehmut beschlich
uns schon, als wir alle zusammen speisten, denn das war nun unser
letzter gemeinsamer Abend. Aber wir waren wild entschlossen uns heute
nochmals prächtig zu amüsieren!
Im
Nachbarhotel hatte man uns schon ein großes Zimmer bereit gestellt,
damit wir uns umziehen und fertig stylen konnten. Pünktlich um 21.15
Uhr ging es dann los. Der Animateuer verlaß die Ansagen für die Tänze,
die ich ihm nachmittags gebracht hatte und machte sich auch die Mühe
die Texte für das englische Publikum zu übersetzten. Ute, Petra und
Beate aus Stuttgart zeigten eine flotte Choreographie mit viel Schwung
und das Publikum ging sofort mit. Dann kam mit der klassischen
Choreographie, die meine Schülerinnen in den letzten fünf Tagen
gelernt hatten, „schwerere Kost“ auf das Publikum zu.
Die acht
Frauen (vier Schülerinnen des Kurses trauten sich dann doch nicht mit
zumachen, sie unterstützten uns aber prächtig mit frenetischem
Applaus) tanzten zwar nicht perfekt synchron (wer erwartet das auch
schon in so kurzer Zeit?), aber bei wichtigen Eckpunkten der
Choreographie waren sie immer gleich und so ergab es auch ein
stimmiges Bild, das mit viel Applaus belohnt wurde. Tatjana aus
Dortmund tanzt seit drei Jahren und wagte danach ihren ersten
Soloauftritt zu „Beni u Benak“. Die quirlige Tänzerin, die im
Kurs schon von jedem gemocht wurde und deren Mund nie still stehen
kann, begeisterte das Publikum mit ihrem Temperament. Einen
Kontrastpunkt dazu setzte Barbara, die nach meiner Choreographie ein
Trommelsolo tanzte, sehr ruhig aber auch sehr gekonnt. Als
Schlusspunkt kam mein Auftritt dran. Da die Stimmung im Saal schon gut
war hatte ich es nicht allzu schwer.
Ich
tanzte ein Schleier-Entree, einen flottes arabisches Stück und das
obligatorische Trommelsolo und die Gäste klatschen mit und ich bekam
ein tolles Feedback. Alle zusammen gestalteten wir das Finale in dem
wir auf Tarkans Immernoch-Dauerbrenner-Simerik das Publikum
miteinbezogen. Kaum einer wagte unserer Aufforderung zu widersprechen
und so endete der Abend in buntem Tanz von Gästen, Animateuren und
uns Tänzerinnen.
Als
„Gage“ für unseren Auftritt bekamen wir alle je einen schön
dekorierten Cocktail, der mit brennenden Wunderkerzen geschmückt ein
krönender Abschluß war.
Lange
plauderten wir an diesem Abend noch, tauschten Adressen aus und
wollten so gar nicht ins Bett.
Das Frühstück
am nächsten Tag schmeckte dann auch nicht mehr ganz so gut, war doch
viel Wehmut dabei. Wir nach Frankfurt fliegende wurden zuerst mit dem
Minibus zum Flughafen nach Antalya gebracht und die anderen Frauen und
auch Dagmar verabschiedeten uns mit einer kleiner weggedrückten Träne
im Auge.
Mit
Dagmar besprach ich gleich noch die Pläne für die Tanzreise im nächsten
Jahr, denn uns beiden war sofort klar, dass wir wieder zusammen
arbeiten werden. Wir hatten uns von Anfang an gut verstanden und waren
auf einer Wellenlänge. Und ich kann mir auch keine bessere
Reiseleitung vorstellen. Dagmar war immer für uns da und ihr fließendes
Türkisch öffnete uns manche Tür.
viel Spaß hatte ich mit der Reiseveranstalterin
Dagmar Rummel.
Und für die nächste Tanzreise unser Werbeslogan
"Begeben Sie sich doch einfach in unsere seriösen
Hände..." *grins*
Ja, und
dann ging alles ganz schnell und wir waren abends wieder zu Hause in
Malsch.
Alles in
allem kann ich nur sagen, das die ganze Tanzreise ein voller Erfolg
war. Schönes Hotel, tolle Ausflüge, nette Schülerinnen und auch für
meinen Mann und meine beiden Söhne war es eine sehr schöne Zeit.
Abschließend
möchte ich noch Angelika zitieren, die mir zwei Tage nach der Reise
eine Mail schickte :„Eine klasse Bauchtanzreise, ein gesunder
Cocktail aus Aktivurlaub, Selbsterfahrung, Entspannung, Kultur, Spaß,
Jux und Tollerei.“
Damit
ist in einem Satz alles gesagt.
Meine
Ergänzung dazu „Side! 2003 kommen wir wieder!!!!“